Beyond Mobile – Where No Geek Has Gone Before
Von Carina Skladal am 06.11.2013
Von 21.-23 Oktober 2013 fand in Nashville, Tennessee die Breaking Development Konferenz statt. Unter den 14 namhaften Vortragenden befand sich auch der aus New York stammende Designer Josh Clark. Seinen Vortrag über Mobile Design habe ich hier zusammengefasst:
Viele glauben, dass mobile Design bedeutet, weniger Möglichkeiten zu haben. Doch denkt man genauer darüber nach, hat man mit einem mobilen Endgerät viel mehr Möglichkeiten, als mit einem normalen Desktop Computer. Jedes mobile Endgerät verfügt standardmäßig über eine Vielzahl von Sensoren wie GPS, Kamera, Mikrophon, Gyroskop, etc.
Sensoren
Denkt man an Sensoren, denken viele, dass es darum geht, die Umwelt zu verstehen. Vielmehr geht es aber darum die Umwelt zu interpretieren. IntoNow beispielsweise ist das Shazam für Fernsehsendungen. Die App hört etwa 4 Sekunden einer Episode einer TV Show und weiß genau, welche Show es ist, welche Staffel und welche Folge. IntoNow interpretiert für uns die Umwelt und erspart es uns somit die manuelle Eingabe eines Textes und die Suche nach der gewünschten Information.
Augmented Reality
Augmented Reality Applikationen wirken sehr fancy, aber sind sie auch sinnvoll? Dennoch gibt es schon einige interessante Lösungen zu dieser Technologie. Skinvaders ist ein Spiel, das das Gesicht des Spielers erkennt und versucht Alien-Viren in den Kopf zu implantieren. Der Spieler muss versuchen, die Viren zu entfernen, bevor er selbst zum Alien wird.
Mit einer anderen Applikation ist es möglich, Text mit der Kamera zu lesen und zu übersetzen. Das Kamerabild entspricht schon der Sprache, die der User versteht. Doch es gibt nicht nur rein visuelle Lösungen für die AR Technologie.
Die Table Drum App verwandelt die Umgebung in ein Schlagzeug. So ist es möglich zum Beispiel durch Klopfen auf einen Tisch Schlagzeug zu spielen. Der Tisch ist das Schlagzeug, das Smartphone der Lautsprecher.
Josh Clark schließt dieses Kapitel mit dem Satz: „Stop designing for the screen and start designing for the sensors!“
Kinect
Manchmal ist das beste Touch-Interface, kein Touch-Interface. Dies bringt uns zur gestengesteuerten Eingabe. Hierfür gibt es genügend Beispiele wie die Kinect von Microsoft oder Leap Motion.
Spracheingabe
Diese Technologie ist zwar noch nicht ganz ausgereift, doch sie eröffnet viele Möglichkeiten. Es liegt an den Entwicklern herauszufinden, was damit alles möglich ist und die Technologie noch weiter voranzutreiben.
Was wäre beispielsweise eine Kombination aus Gesten- und Spracheingabe?
Richtig! Zaubersprüche! Vielleicht kommunizieren wir mit unseren Geräten bald durch Zaubersprüche 😀
Maßgeschneiderte Sensoren
Jede der bereits genannten Technologien ist auf jedem Endverbraucher-Gerät bereits vorhanden. Doch was ergeben sich für Möglichkeiten, wenn man darüber hinaus geht?
Es gibt eine Tablette, die einen winzigen Chip enthält. Wird die Tablette eingenommen, schickt sie, sobald sie im Magen ist einen Impuls an ein Gerät, das der Patient am Bauch trägt mit einer ID. Diese Informationen können ausgewertet und an den behandelnden Arzt geschickt werden. Genauso gibt es Pflanzen, die als Sensoren dienen. In der Schweiz wurden Kühen Sensoren implantiert, welche an den Bauer eine SMS versenden, wenn die Kuh empfängnisbereit ist.
Die Kosten für Internet und Sensoren sind so gering, dass quasi keine Grenzen gesetzt sind.
Mirroring
Intelligente Geräte ermöglichen es, mittels Remote Interfaces mit einfachen Geräten zu kommunizieren. Screensharing ist keine Zukunftsvision mehr. Mit Apple TV ist es möglich ein iPhone mit einem Fernseher zu verbinden und das Phone als Fernsteuerung und vieles mehr zu benützen. Samsung hat Smart TV entwickelt. Smart TV erkennt die Stimme des Users und liefert im Smart Hub seine Lieblingssendungen.
Samsung hat heuer in Las Vegas einen Internet-fähigen Kühlschrank vorgestellt, der über Evernote synchronisiert werden kann. Doch man sollte nicht immer alles in einen Web-Browser verwandeln. Wichtiger ist die Frage: wie kann ich mehr aus einfachen Geräten herausholen?
Beispielsweise eine Mikrowelle. Viele Menschen sehen die Mikrowelle nicht nur als Kochgerät sondern als Uhr. Stromausfall? Uhrzeit weg. Zeitumstellung? Die Uhrzeit ist falsch. Was wäre, wenn die Mikrowelle mit dem Internet verbunden wäre? So könnte die Uhrzeit immer aktuell sein.
Heutzutage können sehr viele Dinge mit einem Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Bei dem Spiel Metalstorm Wingman ist es möglich, mit einem iPad ein Flugzeug auf einem Fernseher zu fliegen. Smartglass von Microsoft ermöglicht es, mit einem Smartpone die X-Box zu steuern.
Migrating Interfaces
Auch die Vision eines Holo-Decks scheint nicht mehr weit entfernt zu sein. Es gibt einen Prototypen des Armaturenbretts eines Autos, welches aus Glas besteht und von einem Tablet gesteuert werden kann. Standardmäßig zeigt das Armaturenbrett jene Dinge, die man von einem Auto gewöhnt ist, dem sind aber keine Grenzen gesetzt.
Es stehen viele Möglichkeiten offen, aus einfachen Geräten mehr zu machen. Sei es ein simples Thermostat, das in Verbindung mit einem Smart-Device alles Mögliche steuern kann oder das Nike Fuel Band, welches nur über einen sehr einfachen Bildschirm verfügt, aber mit Smart Devices verknüpft werden kann und so hochwertige Analysen zum Tagesverlauf des Band-Trägers liefert.
Josh Clark’s Ratschläge
- Sensoren nutzen, um den Aufwand der Eingabe zu reduzieren
- Sozial denken: Wie kann ich mehr aus den Geräten in meinem Leben machen?
- Ein Ökosystem für Inhalte bauen
- Wir sind Cloud-Entwickler – unsere Inhalte und Bedürfnisse müssen einander näher kommen
- Inhalt!
- Entdecke und nütze die neuen Eingabemöglichkeiten
- Die Zukunft ist bereits hier!
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