Bionics 2.0
Von Armin Kirchknopf am 24.01.2019
Open Bionics: Turning children with limb differences into bionic superheroes – Code Days 2019
Auf der Code Days 2019 gab es ein weit gestreutes Programm. Von very basic Algorithmen bis hin zu komplexen Frameworks und deren Einsatzgebieten. Eine der vielen Keynotes allerdings war einem ganz “analogen” Problem gewidmet: Menschen die von Geburt an, oder durch einen Unfall eine oder beide Hände verloren hatten.
Die Fima Open Bionics hat sich zur Aufgabe gemacht keine traditionelle High-End Prothese zu bauen die im Bereich von > 75.000 Pfund liegt. Sie setzt hauptsächlich auf 3D Drucker, Marke Eigenbau, und ihre Stärken. Dadurch ist es möglich eine sehr leichte Prothese zu drucken und gleichzeitig auf einen langen Fertigungsprozess zu verzichten. Insgesamt wiegt eine Prothese zwischen 500 und < 1000 Gramm, je nach dem ob es sich dabei um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt. Durch den Einbau von leichten und effizienten Motoren sowie kleine Lithium-Polymer Akkus erweist sich die Prothese durchaus als Leichtgewicht. Die durchschnittliche Produktionszeit (keine Anpassungen auf die entsprechende Person) ist dabei mit ca. einer Woche sehr kurz. Die Kosten sollen durch Optimierungen in der Produktion von circa 30.000 Pfund in den kommenden Jahren unter 10.000 Pfund gedrückt werden.
Durch enge Kooperationen mit Krankenversicherungen ist die in den UK, als medizinischer Heilbehelf zugelassene Prothese bereits über diverse Krankenkassen erhältlich. Somit können betroffene Personen schnell wieder in ihr alten Leben zurückkehren und ein großes Stück Lebensqualität dazu gewinnen.
Inzwischen sind sehr viele unterschiedliche Modelle wie beispielsweise der Hero Arm oder der Avenger oder Star Wars Arm erhältlich. Somit ist eine individualisierte Anpassung der Bedürfnisse eines jeden Trägers an die Prothese möglich.
Die Bedienung der Prothesen ist sehr intuitiv und kann sehr schnell erlernt werden und erfolgt über das Abgreifen von Muskelsignalen im Bereich des Ellbogens, die über einen Mikrocontroller die Motoren steuern.
In Zukunft will die Firma nicht nur den Preis durch die Optimierung von Produktionsprozessen drücken sondern auch durch die Akkreditierung der Prothesen in anderen Ländern wie den USA und auch Deutschland erreichen.
Die 3D Modelle der Prothesen sind auf Basis von Open Source publik und können von jedermann verändert und gedruckt werden. Allerdings bittet die Firma nicht auf die Namensnennung zu vergessen und die Änderungen auch Open Source zu stellen.
The comments are closed.