Corona – Ein einfaches 2D Cross-Platform Game Framework
Von Magdalena Boucher am 17.09.2018
In Sachen Spieleentwicklung für verschiedene Plattformen sind Game Engines wie Unreal Engine und Unity wohl die am meisten genutzten Werkzeuge im professionellen Bereich. Mit den „großen“ Game Engines ist so gut wie jede Spieleidee, von simplen Clicking Games bis zu großen MMOs (Mass Multiplayer Online Games), umsetzbar.
Dieses Potential bringt natürlich einen Nachteil mit sich: Es erfordert verhältnismäßig viel Vorwissen, um es zu einem guten Ergebnis zu bringen – die Einstiegshürde ist für unerfahrene Programmierer also relativ hoch.
Corona setzt genau an diesem Punkt an. Neben den Cross-Platform Publishing Möglichkeiten – eine Codebasis schreiben, und damit die App für iOS, Android, Amazon Fire, Desktops oder sogar Apple-, Fire- und Android-TV builden (seit kurzem unterstützt Corona auch HTML5-Exporting für Browser) – wirbt es damit, besonders leicht zu lernen und einsteigerfreundlich zu sein.
Das erreicht das Framework durch die Skriptsprache Lua, in der alle Corona-Apps geschrieben werden. Lua ist schnell, kostenlos, open-source, und hat eine einfache Syntax. Damit ist es vor allem für Rapid Prototyping und für Leute mit geringen Programmierkenntnissen gut geeignet.
Unlimited. Powerful. Free.
Verspricht Corona – zusätzlich zu seinen cross-platform Möglichkeiten und der Lua-Basis bietet es viele Plugins an, die die Core-Funktionalitäten um Features wie In-App Werbung oder Analytics erweitern. Sollte eine Funktionalität tatsächlich weder in Corona selbst, noch in einem Plugin enthalten sein, lassen sich zahlreiche Libraries und APIs über das Framework aufrufen.
Damit bietet es schon ein großes Spektrum an Möglichkeiten, aber ganz so unlimited ist die „Game Engine“ dann doch nicht – sie beschränkt sich nämlich ausschließlich auf 2D-Apps.
Workflow
Corona ist einfach zu installieren. Einen Account muss man sich leider anlegen, aber das ist auch schon die einzige Hürde. Beginnt man ein neues Projekt, erstellt Corona automatisch einige Files und eine grobe Projektstruktur. Öffnet man das Projekt, erscheint der Corona Simulator (eine Live-Vorschau der App, wie man sie auch aus anderen Entwicklungsumgebungen kennt), ein Output-Fenster, und ein File Explorer. Corona bringt keinen eigenen Code-Editor mit sich, stattdessen kann man seinen bevorzugten Editor verwenden. Sobald man eine Änderung im Code speichert, wird das Ergebnis im Simulator angezeigt. Corona bietet ebenfalls ein Live-Building System an, bei dem die App auf die angeschlossenen Endgeräte deployed und wie im Simulator bei jeder Codeänderung geupdated wird.
Corona bietet in seinem Marketplace besonders viele sogenannte Templates an. Dabei handelt es sich um fertige Projekte, die man als Basis für sein eigenes Spiel verwenden kann – von gratis Templates für Flappy Bird oder einfache Jump’n’Runs bis zu Tower Defense Templates um 4000 Dollar findet man dort einiges, auf dem man aufbauen kann, was vor allem Anfänger durch schnelle Erfolge motiviert.
Links
https://coronalabs.com/
https://www.lua.org/
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