AiPin

Die Zukunft am Revers: AI Pin

Von am 01.03.2024

Der AI Pin, entwickelt vom Humane, ist ein Wearable in Form einer Brosche, die die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, neu definieren könnte. Basierend auf einer Vielzahl von Künstlichen Intelligenzen, darunter auch das Sprachmodell GPT-4 von OpenAI, reagiert der AI Pin auf Sprachbefehle, Gesten und Interaktionen mit einem Laser-Ink-Display. Über einen Bildschirm verfügt der AI Pin dabei nicht. Die Vision hinter dem AI Pin ist es, eine nahtlosere, intuitivere und persönlichere Art der digitalen Interaktion zu schaffen, bei der man in der realen Welt präsent ist, anstatt auf einen Bildschirm zu starren.

Bestandteile

Auf der Vorderseite des AI Pins befinden sich eine Kamera mit einem Mikrofon, ein Lautsprecher, ein Touchpad und ein Projektor, sowie Licht-, Bewegungs- und Standortsensoren. Hinten ist der AI Pin mit einem Magneten ausgestattet, worüber sich der sogenannte Battery Booster anbringen lässt. Dieser dient auch zur Befestigung des AI Pins an der Kleidung.

Oben auf dem AI-Pin findet man das Trust Light und den Beacon. Beide nutzen ein vordefiniertes Farbschema, um mit der Userin/dem User zu kommunizieren. Das Trust Light signalisiert der Userin/dem User, dass und welcher der Sensoren gerade aktiv ist. Durch den Beacon werden die benutzenden Personen subtil darüber informiert, dass eine Nachricht eingegangen ist. Dabei kann vorab festgelegt werden, welche Personen die Userin/den User in welcher Form über den AI Pin erreichen können, um als störend betrachtete Benachrichtigungen zu vermeiden.

Trust Light
Beacon

Fähigkeiten

Der AI Pin bietet eine Vielzahl von Funktionen, basiert aber ausschließlich auf bereits vorinstallierten Apps. Externe Anwendungen können nicht hinzugefügt werden. Zu den Funktionen des AI Pins gehören das Tätigen von Anrufen sowie das Senden und Empfangen von Nachrichten. Besonders praktisch ist die „Catch up“-Funktion, welche die wichtigsten Informationen aus empfangenen Nachrichten und E-Mails zusammenfasst.

Mit der Kamera können per Doppel-Tab-Geste auf das Touchpad Fotos und Videos aufgenommen werden. Doch beeindruckender ist jedoch die Erkennung und Identifizierung von Objekten. So kann der AI Pin Lebensmittel und Esswaren erkenn und dessen Nährwerte ermittelt, womit das Einhalten eines Ernährungsplans vereinfacht wird. Indem man ein Produkt vor die Kamera hält, erfährt die Userin/der User den Preis und kann dieses direkt online bestellen.

Das Mikrofon des AI Pins ermöglicht nicht nur das Verfassen von Nachrichten und das Führen von Telefonaten – was ganz ohne zusätzlichem Smartphone funktioniert, da der AI Pin eine eigene Telefonnummer hat – sondern auch die direkte Erkennung und Übersetzung einer Sprache. Die Ein- und Ausgabesprachen werden dabei direkt von der jeweiligen KI eingestellt, können aber auch manuell festgelegt werden.

Bedienung

Die primäre Interaktion sollte mit dem AI Pin über Sprachbefehle erfolgen, die von der entsprechenden künstlichen Intelligenz ausgeführt werden. Dieser Vorgang wird durch Drücken und Halten auf das Touchpad gestartet, wodurch der AI Pin für die Aufnahme aktiviert wird.

Darüber hinaus erkennt das Touchpad auch andere Gesten, die durch die Nutzung von Smartphones bereits bekannt und erlernt sind. Durch Tippen, Doppeltippen oder Streichen können Anrufe angenommen, die Lautstärke geregelt und Fotos aufgenommen werden.

Bedienungsarten des AI Pins

Das Feature, welches jedoch am meisten hervorsticht, ist die Interaktion mit dem AI Pin über den Laser-Ink-Display. Durch Heben und Neigen der Handfläche wird ein Interface auf diese projiziert, wodurch die eigene Hand zu einer Art Display wird. Durch Gesten wird mit dem Interface interagiert. So wird beispielsweise durch das Schließen von Daumen und Zeigefinger eine Auswahl ausgelöst.

Fazit

Der AI Pin ist zweifellos ein Schritt in eine innovative Zukunft, die die Grenzen der herkömmlichen Technologie versucht zu überschreiten. Mit seiner Integration von KI-Fähigkeiten und innovativen interaktiven Elementen wie dem Laser-Ink-Display, kombiniert er eine Vielzahl beeindruckender Funktionen in einem kleinen, tragbaren Format.

Die Absicht von Humane, mit dem AI Pin eine Alternative zum Smartphone zu schaffen, ist ambitioniert und könnte in der Tat die Art und Weise, wie wir technische Geräte nutzen, revolutionieren. Da der AI Pin jedoch mit Anfang diesen Monats (März 2024) ausgeliefert wird, bleibt es abzuwarten, ob und wie die Nutzerinnen und Nutzer davon überzeugt werden können, das traditionelle Smartphone beiseite zu legen. Mit einem Kaufpreis von $699 und einem zusätzlichen verpflichtenden monatlichen OpenAI-Abonnement von $24 könnte dies einen Einfluss auf die anfängliche Adoptionsrate haben, wobei vermutlich zuerst Technologiebegeisterte oder Early Adopters dazu bereits sind, für den AI Pin zu zahlen.

Mit dem Rabbit R1 199$ wurde jedoch kürzlich ein preiswerterer Konkurrent angekündigt. Dieser soll dabei das Smartphone nicht ersetzen und verfügt auch über ein Display, bietet aber ähnliche interaktive Funktionen wie der AI Pin. Der Rabbit R1 hat ebenfalls einen Lautsprecher, ein Mikrofon, einen Push-to-Talk-Button sowie zusätzlich ein physisches Scrollrad. Die eingebaute Kamera kann sowohl nach vorne als auch nach hinten gedreht werden. Anstatt mit einem Large Language Model zu arbeiten, basiert der Rabbit R1 auf einem Large Action Model, das mit bereits existierenden Apps wie Spotify oder Uber trainiert wurde. Auf diese Weise hat das Modell gelernt, wie Menschen diese Apps nutzen und hat selbst erlernt, diese Apps zu verwenden. Zusätzlich hat der R1 über einen Trainingsmodus, mit dem die Userin/der User ihren Agenten selbst trainieren kann.

Rabbit R1

Wearables wie der AI Pin und auch der Rabbit R1 zeigen den Fortschritt hin zu einer intuitiveren und nahtloseren Technologie im Alltag. Auch wenn die Kosten eine nicht zu unterschätzende Hürde für eine allgemeine Verbreitung darstellen, muss vor allem die Akzeptant der Nutzerinnen und Nutzer evaluiert werden. Dennoch steht außer Frage, dass der AI Pin und seiner Gleichen einen spannenden Ausblick auf das geben, was technisch möglich ist, und wir dürfen gespannt sein, wie sich solche Wearables weiterentwickeln werden.


Quellen

Bilder

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