letters-691842_1920

Digitale Typografie

Von am 18.02.2021

Begriffserklärung 

Typografie 

Mit dem Wort Typografie ist die Kunst beziehungsweise die Lehre der grafischen Gestaltung, die auf irgendeine Weise mit Schriftzeichen zusammenhängt. 

Typedesign 

Typedesign ist die Kunst und der Prozess der Schriftgestaltung. 

Kalligrafie 

Kalligrafie bezeichnet die Kunst des „Schönschreibens“. 

Lettering 

Beim Lettering werden Buchstaben oder Wörter einzeln gezeichnet, gemalt, gesprüht, graviert, in Holz geschnitten, in Stein gehauen etc. 

Typografische Grundlagen 

Klassifizierungen

Grundsätzlich dienen Schriftklassifizierungen zur Ordnung und zum Katalogisieren von verschiedensten Schriften. Die verschiedenen Kategorien sind nicht nur für das Visuelle Erscheinungsbild, die Semantik und Bedeutung, sondern auch für die Lesbarkeit verantwortlich. Hier eine Übersicht der häufigsten Kategorien:

  • Serifenlose Schriften, auch Groteskschriften genannt
  • Serifenschriften, auch Antiquaschriften genannt
  • Slabserif
  • Klassizistische Antiqua
  • Schreibschriften
  • Handschriften
  • Monospaced
  • gebrochene Schriften
vlnr Groteskschriften, Antiquaschriften, Slabserif, Klassizistische Antiqua,
Schreibschriften, Handschriften, Monospaced, gebrochene Schriften

weiter Informationen unter https://www.typolexikon.de/schriftklassifikation

Semantik 

Vielen Schriften verbindet man mit einer visuellen Aussage, ähnlich wie bei Bauwerken. Das ist bestimmt kein Zufall! Zum üblichen Baustil einer Epoche gab es oft auch eine passende Schriftklassifizierung. Hier stechen Gothik, mit gebrochenen Schriften, der Klassizismus mit klassizistischen Antiquaschriften und das Bauhaus mit Groteskschriften hervor.

Besonders gefährlich ist es, einer Schrift nachzusagen sie sei „neutral“. So könnte man auf die Idee kommen und diese für alles erdenkliche Nutzen. Hier am Beispiel von Helvetica:

Langweilige Typografie, mit wenig Aussage

Interessanter für die Leserin und den Leser wird es, wenn ein größeres Spektrum an typografischen Möglichkeiten verwendet wird. Bei einer „Allerweltsschrift“ wie Helvetica ist die Verwechsulungsgefahr außerdem sehr hoch.

Ohhhh das sieht doch gleich viel Nachvollziehbarer aus, und die Zuordnung fällt viel leichter.
Vertauscht man diese Zuordnungen, entsteht etwas das wie eine Parodie wirkt. Der Schriftzug des Steuerberaters wirkt wohl nicht sehr vertrauenswürdig, und der Kindergarten wirkt nicht sehr Kindgerecht.

Schriftenparodie?
https://starecat.com/fonts-matter-youll-always-be-mine-written-in-two-fonts/

Schriftmischung

Werden verschiedene Schriften in verschiedenen Schriftgraden verwendet, so entsteht automatisch eine Art Hierachie, welche sich auf das Leseverhalten auswirkt. Bei der praktischen Anwendung empfiehlt es sich ebenfalls, sich an gewisse handwerkliche Grundregeln zu halten.

Lesbarkeitstipps 

◼ Schriftgröße am Endgerät testen
◼ Human Interface Guide oder Material Design
◼ Versalien sind schlechter lesbar
◼ nicht mehr als 60 – 72 Zeichen pro Zeile
◼ der Zeilenabstand darf auch vergrößert werden

Text im Userinterface 

Beantworte: Wo, woher, wohin ?
Beschrifte immer alles !
Signalisiere Interaktivität eindeutig !
Vermeide die Antwortern ja & nein und ok im Dialog

Typografische Hierarchie 

Schriftwahl

Keine Display Schriften für Fließtext
Je langweiliger, desto besser
Sans und Serif sind beide in Ordnung
Unterscheidbare Buchstabenformen sind wichtig

Mikrotypografie

Durch verschiedene historische Geräte, wie die Schreibmaschine wurde die Eingabe von zum Beispiel Anführungszeichen erschwert bzw. komplett ignoriert. Korrekte Typografische Anführungszeichen haben es auch nicht auf Moderne Tastaturen geschafft, hier muss meistens Software Abhilfe schaffen.

Quellen und Inspiration

https://frankrausch.com/
www.zeichenschatz.net/speaker
https://typografie.de
https://typefacts.com/
https://spiekermann.com

The comments are closed.