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Prototyping und User Testing mit Quant-UX

Von am 21.06.2023

Für dieses Semesterprojekt wurde mit dem Tool Quant-UX ein Prototyp für eine Musik-App erstellt. Es wurden 16 Screens erstellt und mit verschiedenen Funktionen erweitert. Nach Erstellung des Prototyps wurde dieser durch 11 Personen mit mehreren User Tasks getestet.

Bei diesem Projekt ging es vordergründig um das Erlernen, Testen und Bewerten von Quant-UX. Daher wurde der erstellte Prototyp einfach gehalten und die Tasks, die von den Usern während des Tests zu erfüllen waren, leicht durchführbar gemacht. Quant-UX bietet im Vergleich zu anderen Prototyping Tools wie Figma oder Adobe XD Zusatzfunktionen um das Designen, Testen und Analysieren zu erleichtern. 

Quant-UX

Prototyping: Die Plattform bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, mit der interaktive Prototypen erstellt werden können. Es stehen verschiedene Widgets, Icons und Textwerkzeuge zur Verfügung.

Usability-Tests: Quant-UX ermöglicht es, Benutzerstudien durchzuführen, um die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts zu bewerten. Es können Aufgaben und Szenarien erstellt werden, die von den TestteilnehmerInnen durchgeführt werden. Die Plattform zeichnet die Interaktionen der BenutzerInnen auf und ermöglicht es, ihre Aktionen und eventuelles Feedback zu analysieren.

Datenanalyse: Quant-UX bietet Funktionen zur Analyse der gesammelten Daten. Es können Benutzerstatistiken angezeigt werden und Heatmaps erstellt werden, um die Aufmerksamkeit der BenutzerInnen zu visualisieren. Es können ebenfalls Benutzerpfade verfolgt werden, um zu verstehen, wie Benutzer durch die Website oder Anwendung navigieren.

Kollaboration: Die Plattform ermöglicht eine leichte Zusammenarbeit mehrerer DesignerInnen an einem Projekt. Teammitglieder können ihre Forschungsdaten und Designentwürfe teilen, Feedback geben und gemeinsam an der Verbesserung der Benutzererfahrung arbeiten.

Verwendete Design Funktionen

  • Design Grundfunktionen
  • Scripting
  • Data binding
  • A/B testing
  • Screen segment
  • Form validation
  • Animation
  • Logic flows
  • Components

Verwendete Testing Funktionen

  • Tasks
  • Screen Recordings
  • Dashboards (Testzeit, Interaktionen)
  • Heat Map
  • Rating
  • NPS-Score

Learnings (bezogen auf Quant-UX)

Während des Projekts, bei dem ein Prototyp mit Quant-UX erstellt wurde, traten einige Herausforderungen auf, die wertvolle Erkenntnisse lieferten. Ein Problem bestand in der Verwendung der A/B Testing Funktion, die eingesetzt wurde, um zwei unterschiedliche Designs zu validieren. Der Grundgedanke, jedem User eines der zwei Designs für einen spezifischen Screen zuzuweisen funktioniert gut, jedoch nur solange der User diesen Screen nur einmal besucht. Kommt ein User erneut auf den Screen wird wieder eine zufällige Auswahl getroffen und es kann passieren, dass ein anderes Design als zuvor gezeigt wird. Dies kann zu Verwirrung und Unsicherheit seitens des Users führen. Diese Funktion des A/B Testing kann meiner Meinung nach nur verwendet werden, wenn sicher ist, dass der User während des Testens nur einmal auf diesen Screen kommt (Z.B. Login).

Leider kam es auch aufgrund von einem Fehler der Website zu Komplikationen mit dem Prototyp, was dazu führte, dass ich bereits nach einigen investierten Stunden von vorne beginnen musste, da der Zugriff auf den Prototyp nicht mehr möglich war. Der Gründer von Quant-UX, Klaus Schaefers, mit dem ich in Emailkontakt war, war bei diesem Vorfall sehr hilfsbereit und versuchte mein Problem zu lösen, konnte jedoch schlussendlich nichts bewirken. Bei einem kleinen Projekt wie meinem, ist dies noch verkraftbar, hat man jedoch einen umfangreichen Prototyp und dazu bereits Testergebnisse wäre ein solcher Vorfall katastrophal.

Ein weiteres Learning war, dass die Anzahl der Testteilnehmer für aussagekräftige Ergebnisse ausreichend sein muss. Es wurde schnell klar, dass zu wenig Testpersonen die Repräsentativität der Ergebnisse beeinträchtigt. Außerdem sollten alle Screens, Widgets und Icons sinnvoll benannt werden, um sich bei der Auswertung der einzelnen Elemente leichter zu tun. Ein weiteres Learning bezieht sich auf die Ausformulierung der Einleitung des Usertests. Es wäre sinnvoll passend zur Intension der Durchführung die bevorzugte Verwendung des Endgerätes zu erwähnen. Besteht der User Test aus anspruchsvollen und vielen Tasks die zu erledigen sind, ist es besser den Test am PC durchzuführen, da in dieser Ansicht während des gesamten Tests die Tasks am Seitenrand angezeigt werden. Geht es jedoch darum eine realistische Situation für eine App zu kreieren und die User müssen keine schwierigen Tasks erledigen, ist die Durchführung am Handy zu empfehlen.

Es kann gesagt werden, dass die Erkenntnisse aus den Benutzertests mit Quant-UX sich als praktisch erweisen, um Design- oder Logikfehler zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren. Das Open Source Tool Quant-UX bietet als Prototyping-Tool viele Vorteile. Speziell in Situationen, in denen man schnell ein Schwarz-Weiß Wireframe oder auch einen Prototyp braucht, um eine Idee vor einem Entwicklungsteam zu präsentieren, ist das Tool perfekt. Auch um Designs im frühen Stadium mit wenig Geld und Aufwand zu testen, eignet sich dieses Prototyping Tool. Bereits in Figma erstellte Designs können auch in Quant-UX importiert werden, um nur die Testing Tools zu nutzen.

Ein ausführlicherer Bericht mit allen Ergebnissen zu diesem Projekt kann im angehängten PDF gefunden werden.

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