Unser Tag im Wald
Von Thomas Ederer am 17.03.2014
Am 7. März traten wir unsere Reise zur Burgruine Hohenegg an, um dort einen Workshop zum Thema „Das Smartphone in der Waldpädagogik“ abzuhalten. Unser Team bestand aus Grischa Schmiedl, Kerstin Blumenstein, Thomas Ederer und Lisa Gringl.
Im Vorfeld haben wir uns bereits einiges an Gedanken gemacht, in dem wir Apps und Ideen gesammelt haben, die wir den WorkshopteilnehmerInnen präsentieren konnten.
Wir starteten zu Beginn mit einer kurzen Vorstellung unsererseits und begaben uns dann auf eine kurze Wanderung mit unseren TeilnehmerInnen zu einer kleinen Jagdhütte. Allerdings war schon unsere Reise ein kleines bisschen Waldpädagogik: Zu Beginn teilten wir einige Smartphones aus, auf der eine App installiert war, die ein Student der Mobilen Forschungsgruppe geschrieben hat. Damit lassen sich Fotos, die aufgenommen wurden, mit Geo-Koordinaten und verschiedenen Schlagworten versehen und dann auf einen Server spielen.
Die Fotos kann man auf einer Webseite betrachten, wenn man die richtigen Schlagworte weiß. Besonders sehenswert sind hierbei „Blumen“ oder „Borken“. Dies ist mit SchülerInnen eine sehr einfach einzusetzende Methode, da man ihnen nur die App (die in naher Zukunft im Play Store verfügbar sein wird) und eine Aufgabenstellung geben muss, und kann sie dann völlig frei arbeiten lassen.
Angekommen bei unserer Hütte fanden wir nun endlich Zeit, uns gegenseitig ein bisschen kennen zu lernen und die Erwartungshaltungen dem Workshop gegenüber abzuwägen. Wie zu erwarten war, standen anfangs sehr viele der Verwendung von Smartphones im Wald negativ gegenüber, was sich aber hoffentlich durch diesen Workshop ins Gegenteil gewandelt hat.
Danach zeigte Lisa ein kleines Spiel, das auch ohne App hervorragend funktionieren kann, man benötigt dazu nur ein Smartphone und einen kleinen Lautsprecher. Es ging nämlich daran, Tiere anhand ihrer Laute zu erkennen. Natürlich konnten unsere WaldpädagogInnen hier punkten, da sie fast alle Tierrufe erkannt haben. Lisa stellte im Zuge dieses Spiels „Die Waldfibel“ vor, die bereits einige Audiobeispiele beinhaltet. Danach erklärte Lisa weitere Inhalte und den „Baumhöhenmesser“ dieser App. Dieser ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, da er keine allzu sichere Methode zum Schätzen der Baumhöhe ist, er kann Kindern allerdings ein Gefühl geben, wie hoch ein Baum ist.
Die zweite App, die wir gezeigt haben, ist der „Vogelführer“, der vor allem dabei helfen soll, gesehene Vögel anhand verschiedener Merkmale zu erkennen. Solche Apps sind vor allem dann sinnvoll, wenn gerade keine WaldpädagogInnen in der Nähe sind, wenn man einen großen Vogel mit blauem Schnabel und gelben Federn sieht. (Das wäre übrigens eine Spießente, hätten Sie es gewusst?)
Zum Auftakt des nächsten Teils erklärte Lisa kurz das Konzept hinter QR-Codes und was man mit ihnen machen kann. Thomas „versteckte“ währenddessen im Bereich unseres Workshops drei Codes, die dann von den TeilnehmerInnen eingescannt werden konnten. Diese führten zu Unterseiten einer für den Workshop erstellten Mobilot-Instanz (Man kann dort übrigens noch immer das eine oder andere finden). Dort waren je zwei bis drei kurze Fragen zu finden, die, wenn man sie richtig beantwortet, ein bestimmtes Lösungswort ergaben, das man dazu verwenden konnte, ein kleines Belohnungsvideo anzusehen. Grischa erklärte danach kurz, um was es sich bei Mobilot handelt und wie es noch eingesetzt werden kann. Zum Beispiel soll man in einer zukünftigen Version mit Kindern einen eigenen Naturlehrpfad direkt im Wald, ohne einen PC, erstellen können.
Das absolute Highlight des Workshops war allerdings das One-Shot Video, das unsere Teilnehmer gegen Ende drehen mussten. Vorgabe war, dass sie ein 1-minütiges Video drehen, bei dem sie nichts nachträglich schneiden dürfen und in dem es um ein waldpädagogisch wertvolles Thema geht. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass viel Zeit in Planung investiert werden muss, wenn man gesprochenen Text, Schwenks und so weiter schön unterbringen will. Eventuelle Hintergrundmusik kann beispielsweise über ein zweites Smartphone eingespielt werden, indem man ein Youtube-Video oder Musik abspielen lässt. Vorteil bei dieser Methode ist, dass die Kinder sich aktiv mit einem Thema beschäftigen müssen, um danach auch wirklich eine gewisse Zeit lang darüber reden zu können. Außerdem können sie dieses Video danach zu Hause voller Stolz herzeigen, da sie etwas „mit nach Hause“ nehmen, was sie selbst gemacht haben.
Unsere TeilnehmerInnen haben wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt haben. Während die eine Hälfte voller Tatendrang losgestürmt ist und sofort mit den wildesten Ideen begonnen hatte, ging es die zweite Gruppe ein bisschen ruhiger an.
Die Bärenjagd
Der Wald
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Katharina Bancalari und ihrem Team für den schönen Tag und hoffen, dass wir vielleicht doch einige Technik-Skeptiker bekehren konnten 😉
PS: Damit wir niemandem etwas schuldig bleiben, und wir es ja versprochen haben, gibts hier eine kleine Einführung in den Google Play Store: Einführung
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