NFC – Wann kommt es endlich?
Von Gernot Rottermanner am 02.02.2012
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Weave berichtet eigentlich von einer alten bekannten Technologie, die aber nun jetzt so richtig in Fahrt kommen soll: NFC. Die Abkürzung steht für Near Field Communication und ist ein “Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken von bis zu 4 cm” (Quelle: Wikipedia) Es ist im Gegensatz zu Bluetooth oder WLAN zwar langsamer, wegen der geringen Reichweite aber auch sicherer. Besonders an NFC ist, dass es auf dem Prinzip der physischen Annäherung beruht. So ist es mit Simple Pairing möglich, zwei Mobiltelefone aneinander zu halten, um eine Peer-to-Peer-Verbindung herzustellen und so schnell Daten zu tauschen.
Die Einsatzmöglichkeiten von NFC sind vielseitig und vor allem vielversprechend. Vor allem dort, wo’s ums Bezahlen geht, soll NFC eine Erleichterung sein; In Geschäften, für Bahntickets, in Hotels, die Liste lässt sich ewig fortsetzen. Es gibt bereits Beispiele, wo NFC auch schon erfolgreich eingesetzt wird (näheres dazu später), doch in vielen Ländern ist NFC mehr noch ein utopisches Fremdwort als allseits bekannt. Das liegt vor allem daran, dass es noch keine wirklich passende Infrastruktur gibt, die das Bezahlen mit NFC etwa in Shops ermöglicht. Das wird sich aber sehr bald ändern.
Google ist an der Entwicklung von NFC hin zum Massenmarkt besonders interessiert. Das zeigt sich unter anderem am Mobile-Payment-Dienst Google Wallet, andererseits auch bereits an der Möglichkeit, als Android-Entwickler die Android NFC-API zu nutzen. Um NFC nutzen zu können, bedarf es einem Gerät, das einen NFC-Chip bereits eingebaut hat, bei Smartphones beispielsweise das Nexus S. Nicht genug, bietet Google’s mobiles Betriebssystem Android in der aktuellen Version “Ice Cream Sandwich” mittels Android Beam die Möglichkeit, Daten aller Art zwischen Mobilgeräten auszutauschen. An dieser Stelle sei aber auch erwähnt, dass bereits andere Hersteller wie Nokia oder RIM NFC-fähige Handys auf den Markt brachten, für das iPhone 5 wird es prognostiziert.
Und Beispiele in Europa zeigen, das bereits in die NFC-Infrastruktur investiert wird:
- Das Projekt Citizy (oder „Nizza, NFC City“) startete im Mai 2010. Rund 3000 NutzerInnen erprobten die Vorteile des M-Payments mittels NFC-Handy.
- Bei den Olympischen Sommerspielen im Jahr 2012 wollen Visa und Samsung den Austragungsort London zum Vorzeigeprojekt in Sachen M-Payment machen So sollen etwa alle Linienbusse mit NFC-Kartenlesen ausgestattet werden.
- Wie schon im September letzten Jahres berichtet, will die ÖBB österreichweit NFC auf Haltestellen einsetzen, um etwa die aktuelle Verspätung des Zuges oder Buses einfach und schnell per Handy abfragen zu können.
Und Übrigens: Wer bereits Erfahrung mit Arduino-Board hat, kann sich mit dem passenden NFC-Shield (ca. 30 Dollar) einen eigenen Reader basteln. Mehr Informationen gibt es unter www.seeedstudio.com und proteino.de.
1 Kommentar
Sehr guter Beitrag. Meiner Meinung nach scheitert NFC momentan jedoch noch an der fehlenden Standardisierung. Ich kann zb mit meinem Nokia N9 das NFC Angebot der ÖBB nicht nutzen. Schade und ärgerlich
The comments are closed.