AMP – der neue Standard für mobil optimierte Webseiten
Von Lukas Glaser am 03.10.2017
„In der Kürze liegt die Würze“ – nach diesem Motto brachte Google im Herbst 2015 einen neuen Standard für die Erstellung von mobil optimierten Webseiten hervor: Accelerate Mobile Pages – oder kurz: AMP. Auf gut Deutsch bedeutet dies so viel wie „beschleunigte Mobilseiten“.
Warum AMP?
Mit Accelerate Mobile Pages wurde ein Standard geschaffen, der Websites auf Mobilgeräten mit rasanter Geschwindigkeit lädt. Dadurch soll dem Nutzer ein entscheidender Vorteile hinsichtlich Usability eingeräumt und dessen Surfverhalten auf ein neues Level gebracht werden. Das Open Source Projekt zielt auch darauf ab, den digitalen Journalismus in den kommenden Jahren systematisch zu fördern.
„Hands on“
Wenn Du noch keine AMP-Seite gesehen hast, nimm einfach dein Smartphone, öffne Google in einem beliebigen Browser und suche nach einem Begriff, der derzeit in den Medien stark präsent ist. Eine AMP-Seite erkennt man an der grauen Bezeichnung „AMP“ und dem dazugehörigem „Blitzsysmbol“. In meinem Beispiel wird auch deutlich, dass die Suchergebnisse von Google ganz oben gelistet werden und es sich beim Herausgeber jeweils um eine Tageszeitung handelt.
Wer verwendet Accelerate Mobile Pages?
AMP wird gerne von Zeitungsverlagen, Sozialen Netzwerken, Blogbetreibern und Online-Handelsplattformen genutzt. Diese profitieren von der großen Reichweite, zufriedenen Lesern und bessere Bewertungen von Google hinsichtlich Ranking.
Aber warum ist dieser Standard eigentlich so schnell?
AMP-Seiten laden meist in weniger als einer Sekunde. Durch den simplen Aufbau, die starke Reduzierung im Quellcode und die Auslieferung der Seite über ein Content Delivery Network (CDN) von Google wird auch im Falle einer geringen Bandbreite eine schnelle Ladezeit erreicht. Überdies werden Bilder bereits im Vorfeld serverseitig auf die erforderliche Größe skaliert und Inhalte erst dann (nach)geladen, sobald der Benutzer auf die jeweilige Stelle gescrollt hat.
Welchen Einschränkungen und Reduzierungen muss man in Kauf nehmen?
- Accelerate Mobile Pages lassen nur bestimmte HTML-Elemente zu. Lediglich ein Bruchteil der HTML-Spezifikationen des W3Cs darf verwendet werden.
- Individuelles Javascript ist nicht erlaubt. Es kann lediglich aus einer Reihe von vorgefertigten AMP-Funktionen ausgewählt werden.
- CSS ist nur och inline erlaubt, darf jedoch nicht größer sein wie 50 kB.
Die Einhaltung dieser Richtlinien wird von Google streng überwacht. Werden diese Regeln nicht befolgt, wird die jeweilige Seite nicht in den Google Index aufgenommen.
Warum man sich mit damit befassen sollte:
Die Zahl der Menschen, die das Internet auf einem mobilen Endgerät nutzen, ist in den letzten Jahren unaufhaltsam gestiegen. Darum suchen Webentwickler stets nach Lösungen, die mobile Ansicht entsprechend zu optimieren, um diesen Trend gerecht zu werden. Mit Accelerated Mobile Pages bietet sich nun eine weitere einfache und vor allem preiswerte Möglichkeit an.
AMP-Seiten erscheinen in den Google-Suchergebnissen immer an erster Stelle. In Sachen „mobile-first“ geht Google in großen Schritten voran und wird Seiten, die AMP verwenden gewissermaßen bevorzugen. Insofern kann man dies als neues Kriterium für ein gutes Ranking betrachten. Die schnelle Ladezeit von AMP-Seiten führt letztlich auch zu einer geringeren Absprungrate.
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Workshop zum Thema: Hands on “AMP für Neueinsteiger”
Weitere Informationen über AMP gibt es in der Dokumentation.
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