schongesucht

Per Spiel zum Freigetränk: Ergebnis (3/3)

Von am 05.11.2012

Letzter Teil der Serie „Per Spiel zum Freigetränk“. Kurz zur Auffrischung: Um am Sockenspiel teilzunehmen, muss man im Besitz eines Smartphones mit entsprechendem QR-Code Scanner sein und die Person mit dem Sockenspiel-Leiberl auffinden, um den Code am Rücken zu scannen. Mit etwas Glück bekommt man eine Sockenfarbe samt Hinweis, wo sich die Socke am Veranstaltungsort befinden könnte, zugeteilt. Findet man die Socke, kann man sich an der Musibar ein Freigetränk abholen (Mehr Informationen: Per Spiel zum Freigetränk: Idee(1/3)).

Am 13. Oktober 2012 wurde es ernst für das Sockenspiel. Der „Sockentanz“, veranstaltet vom Musikverein Randegg, stand bevor. Hier wurde das Spiel einem ersten Härtetest unterzogen. Die Socken wurden an unterschiedliche Plätze im Gasthaus verteilt und in die Datenbank des Spiels eingetragen. Das Barpersonal wurde entsprechend „eingeschult“ (sie mussten ja die gefundenen Socken per Smartphone als gefunden markieren). Das Spiel selbst wurde um 22:00 Uhr gestartet. Der Träger des Sockenspiel-Leiberls war männlich und 21 Jahre alt. Insgesamt waren 5 Socken im Gasthaus verteilt. Zu den Besucherzahlen gibt es noch keine genauen Angaben, Schätzungen gehen von insgesamt ca. 400 Personen – dazu zählen Gäste, Musikanten, Personal im Alter von 14 bis 80 Jahren – aus. Die Erkenntnisse gleich hier, zuerst aber meine Erwartungen/Thesen, die ich vor dem Erst-Einsatz des Spiels hatte/aufstellte:

  • Mehr als 20 Personen werden das Spiel spielen
  • Es werden 80% Android-User sein, 20% iOS
  • 3 Socken werden gefunden

„Wie komme ich zum Spiel?“ und weitere Erkenntnisse

Viele Besucher wollten zwar am Spiel mitmachen, hatten jedoch keinen entsprechenden QR-Code Scanner installiert. Das typische QR-Code-Design war unter vielen Gästen bereits bekannt, jedoch wusste man nicht so recht, wie man damit umgehen soll. Im Zeitraum von 22:00 bis 5:00 Uhr waren es daher laut Google Analytics nur 7 eindeutige Besucher, die den Link, der im QR-Code enthalten war, aufriefen. Das Alter der Teilnehmer war von 19 – 22 Jahren (wobei hier das Alter geschätzt und nicht explizit gefragt wurde), die Mehrheit der Teilnehmer war weiblich. Und (k)ein nettes Detail am Rande: kein einziger hat einen Socken bei der Bar gegen ein Freigetränk eingelöst. Hauptsächlich lag es daran, dass das Zufallsprinzip es in diesem Fall nicht gut meinte.

Diejenigen Gäste, die das Spiel aufrufen konnten, hatten alle ein Smartphone mit Android-Betriebssystem, am häufigsten in der Version 2.3.3.

Größtes Fragezeichen in diesem Projekt war von Anfang an der Internetzugang am Veranstaltungsort. Zwar war vor Ort ein freies WLAN verfügbar, es deckte jedoch nicht alle Bereiche des Hauses ab. So waren die meisten Jugendlichen im Erdgeschoß zu finden, wo nur sehr schlechter Empfang war. Es waren viele Personen, die den Code zwar gescannt hatten, aber keine Internetverbindung besaßen, um das Spiel aufzurufen.

Lessons learned

Wie man in diesem Fall sagen kann: die Idee war gut, das war auch die Meinung einiger Gäste! Doch hängt der Erfolg des Spiels von vielen verschiedenen Faktoren ab: Gibt es eine stabile durchgängige Internetverbindung? Haben die Teilnehmer auch einen QR-Code-Reader installiert? Was, wenn nicht? Wie viel Interesse besteht überhaupt unter den Gästen? In diesem Fall stellt sich also die Frage: Wann war das Spiel ein Erfolg? Wenn alle Socken gefunden worden sind? Wenn mehr als 100 Gäste den Code gescannt hätten?

Ein Problem war sicher auch der zu einfache Zufalls-Algorithmus. Im Fall des Sockenspiels wäre es wichtig gewesen, dass sehr früh eine Sockenfarbe erscheint, damit schnell ein Erfolgserlebnis da ist. Wenn beispielsweise von den ersten 3 Teilnehmern einer bereits eine Sockenfarbe erhält, wäre eine gewisse Dynamik entstanden.

Trotzdem: jeder einzelne Teilnehmer war ein Erfolg. Außerdem war ein hohes Interesse und Neugier unter den Gästen da. Denn man muss schon wissen, was genau mit so einem QR-Code anzufangen ist. Und ein echter Hingucker ist er ja nicht.
Für mich bleibt es sehr spannend, welche Einsatzszenarien sich für Vereine, die Veranstaltungen im ländlichen Raum durchführen ergeben. Denn der QR-Code wird noch sehr selten eingesetzt, und wenn schon, dann meist sehr unprofessionell (wie ich schon oft bemerken musste: Weiterleitung zu einer nicht mobil-optimierten Webseite). Daher wird der Musikverein bei weiteren Veranstaltungen auf den QR-Code setzen.

Welche guten/schlechten Erfahrungen hattet ihr schon mit QR-Codes bei Veranstaltungen? Schon selbst eine QR-Code-Aktion oder ein Spiel mit dem QR-Code als Startpunkt gesehen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

The comments are closed.