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Todo-Apps im Test

Von am 02.01.2015

Todo-Apps im Test: Astrid, Todoist oder Remember the milk – Welche überzeugt?

mfg-Magazin 01/2015

Wer kennt das als Student nicht: Die nächste Abgabe einer Arbeit steht an, für die Prüfung nächste Woche muss noch gelernt werden, die Wohnung könnte auch mal wieder geputzt werden und wer geht eigentlich einkaufen? Also schrieb man sich früher ganz altmodisch Notizzettel. Auch heute tun das wohl noch Menschen, aber Studenten die ein Smartphone besitzen, haben wahrscheinlich auch eine Todo-App oder wollen sich eine anschaffen.


Das Chaos braucht endlich eine Ordnung, doch welche Todo-App soll es sein? Wir haben uns in der Redaktion drei unterschiedlich umfangreiche Todo-Apps gesucht und nach bestimmten Kriterien getestet. Die Übersicht der Testergebnisse findet sich am Ende dieses Artikels. Getestet wurde dabei auf einem HTC One-V mit einer Bildschirm-Diagonale von 3,7 Zoll.

Astrid Tasks

Beim Starten der App fällt schon mal auf, im Vergleich zu den anderen Apps: Man muss sich nicht einloggen um eine einfache Todo-Liste zu erstellen. Die App funktioniert also auch jederzeit offline, nur das man dann natürlich auf die Spracheingabe verzichten muss. Diese bietet nämlich eine Erstellung eines Todos auf Knopfdruck und folgender Spracheingabe. Damit wird jedoch nur der Name des Todos festgesetzt. Danach wird man weitergeleitet auf einen Screen, der eine Menge Einstellungen enthält. So kann man ein Fälligkeitsdatum setzen und was sehr schön ist auch gleich zusätzlich einen Kalendereintrag erstellen. Weiters ist es möglich eine Prioriät auszuwählen und eine Kategorie und eine Beschreibung einzutragen. Auch kann man ein Todo verbergen lassen bis zu einem bestimmten Datum, also z.B. eine Woche vor dem Fälligkeitsdatum. Natürlich gibt es für die Erinnerung an das Todo diverse Erinnerungsfunktionen. Zusätzlich können auch noch Audiovisuelle Dateien angehängt werden und nachträgliche Kommentare hinzugefügt werden.

Astrid zeigt also eine simple Herangehensweise an das Thema Todo-Listen und ist bei der Bedienung möglicherweise doch schon ein wenig zu komplex, so ist z.B. fraglich ob wirklich so viele zusätzliche Einstellungen und hinzufügbare Daten wirklich gebraucht werden. Ansonsten bietet das Design eine schöne Android typische Umgebung in der der geübte Android-User sich schnell mit bekannten Komponenten zurechtfinden wird. Weniger geübte User werden aufgrund der Optionsvielfalt möglicherweise abgeschreckt sein oder einfach Einstellungen nie zu Gesicht bekommen.

Todoist

Todoist nennt sich selbst die “Beste Todo-App”, daher haben wir auf sie ein besonderes Auge geworfen und wollten herausfinden ob das wirklich stimmen kann. Zu einem Massenvergleich führt dieser Artikel nicht und von einem Vergleich mit dem zweiten Platzhirsch “Wunderlist” wurde abgesehen, da sich die Apps zu ähnlich sind.

Das Design gleich zu Beginn des ersten Appstarts kann sich schon mal sehen lassen und zeigt eine sehr professionelle und elegante Herangehensweise an das Thema. Hier muss aber auch gesagt werden, dass diese App schon im Vorfeld bestimmte Erwartungen setzt, so gibt es eine Premium Version mit weiteren Funktionen und eine Business Version für Unternehmen. Die Todo-Daten laufen dabei über eine Cloud, werden dort also gespeichert und können dadurch von überall, also von jedem Gerät und jedem Betriebssystem aus gelesen werden. Dazu steht jeweils eine eigene App auf allen Systemen zur Verfügung.

Jetzt wollen wir uns also mal die Android App genauer ansehen. Doch bevor wir loslegen können unsere Todos anzulegen, müssen wir uns anmelden bzw. registrieren, da wir noch kein Benutzer-Konto haben. Trotz der schönen Optik des animierten Startscreens, fällt uns gleich ein erster Fehler auf, der zur Verwirrung führt: Es gibt zwei Buttons, die beide Anmelden heißen. Erst durch Trail & Error finden wir heraus, dass sich hinter dem zweiten Button die Registrierungsmaske befindet.

Der Startbildschirm nach dem erfolgreichen Anmeldens unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht groß von dem der Astrid-App. Mit dem “+”-Button können wir ein neues Todo hinzufügen. Der Einstellungsscreen der jetzt folgt sieht sehr abgespeckt aus. Neben dem Titel, wir sehen enttäuschenderweise keine Möglichkeit für eine Spracheingabe, gibt es eine Kategorieauswahl und die Eingabemaske für das Fälligkeitsdatum. Was jedoch positiv auffällt ist die Kontexthilfe, so scheint bei jedem Eingabefeld ein Sprechblase auf, die beschreibt was hier zu tun ist und beim Fälligkeitsdatum werden vorgefertigte Optionen wie “Heute”, “Morgen”, “In einer Woche” angezeigt, die direkt wählbar sind und scheinbar als fixe Schlüsselwörter dienen, die dem System wissen lassen welches Datum gemeint ist.

Wurde das Todo angelegt werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass es nun weitere Optionen gibt, wenn wir das Todo in der Liste antippen. Da sind also die weiteren Einstellungen versteckt worden. Anders als bei Astrid und eindeutig schöner gelöst befinden sich nun die gewohnten Einstellungen nicht in einem Screen sondern versteckt hinter mehreren Toolbar Buttons. So kann das Todo nun mit einer Priorität oder mit weiteren Etiketten und Levels erweitert werden. Notizen können nur in der Premium Version hinzugefügt werden, was uns ein wenig wundert, ist es doch keine wirklich starke Funktion, die wir jetzt unbedingt vermissen würden. Auch Erinnerungen sind eine Premiumfunktion. Angesichts der Astrid-App, die wir im Vorfeld getestet haben und die all diese Funktionen kostenlos enthielt, kommen uns diese Premiumfunktionen nun etwas unverständlich vor und führen für uns persönlich sicher nicht zum Titel “Beste Todo-App”, sie hat noch eher Chancen auf “Best Design”. Da hilft auch keine nett gemeinte Statistik über das Todo-Verhalten des Users, die die Todoist-App weiters bietet. Interessant zu erwähnen für WG-Bewohner ist die “Share”-Funktion, die es zulässt Todo-Listen mit anderen App-Besitzer zu teilen.

Remember the milk

Der Titel der App führt schon mal zum Thema Todos und Einkaufslisten, doch was bietet die App wirklich? Kann sie sich durch spezielle Funktionen oder durch eine intuitive Bedienung hervorheben? Nachdem wir uns auch hier registriert und angemeldet haben kommen wir ohne jegliche Starthilfe auf den Startscreen der App. Hier wird uns aber keine leere Liste präsentiert sondern das Hauptmenü. Hier gibt es die Wahlmöglichkeiten für “Heute”, “Morgen” und weitere folgende Wochentage, dabei zeigt uns eine rote “1”, dass “Heute” bereits ein Todo vorhanden ist. Am rechten Bildschirmrand fällt uns nun auf, dass dort ein anderer Screen ins Bild ragt. Intuitiv ziehen wir den Screen nach links um ihn im Ganzen zu sehen. Da haben wir ja die Liste gefunden und die Ersteller der App haben uns bereits ein Todo erstellt, mit der Bezeichnung “Probieren Sie Remember The Milk”.

Keine weitere Hilfe? Na dann probieren wir die App eben selbstständig aus. Das typische “+” ist auch hier als Button zu finden. Das Design des folgenden Einstellungsscreens ist bescheiden, ähnlich wie in der Astrid-App sehr systemnah gehalten. Der Umfang der Einstellungen eines Todos gleicht dem der Todoist-App. Optional können Felder hinzugefügt werden, jedoch ist der Button dazu zu unscheinbar und erklärt nicht die Funktion dahinter, also ein typischer Fall von zu viel Komplexität für den User. Befindet sich das Todo nun in der Liste, kann es wie in den anderen Apps angewählt werden wodurch Details und Optionen aufscheinen. Hier passiert das über einen eigenen Screen und da fällt uns etwas ungutes auf: Es gibt keinen Back-Button in der Actionbar, wie ihn jeder Android-User automatisch erwarten würde. Das problematische dabei zeigt sich als wir immer wieder statt dem Back-Button den vorhanden “Häkchen”-Button tippen, der das Todo jedes Mal erledigt, was wir ja gar nicht wollen. Immerhin gibt es eine “Rückgängig machen”-Funktion, aber ehrlich gesagt ist das schon ein schwerer Eingriff in die Appgestaltung. Das schreckt wohl auch einige User nach dem ersten Benutzen schon mal ab. Mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen, außer dass man hoffentlich die Milch auch auf einen altmodischen Notizzettel geschrieben hat, falls man das Todo selbst unabsichtlich erledigt bevor man noch einkaufen war.

Testergebnisse

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kriterienkatalog

Fazit: Mit welcher App bringen Sie Ordnung ins Chaos?

Astrid Tasks, Todoist, Remember the milk. Mit keiner der getesteten Todo-Apps machen Sie als Student etwas falsch, denn die Unterschiede liegen im Detail. Sie legen Wert auf Design und gute Bedienung? Dann sollten Sie einen Blick auf Todoist oder Astrid Tasks werfen. In puncto Funktionalität ist Astrid Tasks dank cloudloser Speicherung und vieler kostenloser Funktionen sicher der unangefochtene Spitzenreiter. Wollen Sie etwas riskieren oder gefällt Ihnen einfach nur der witzige Name, dann probieren Sie Remember the milk aus. Und sollten Sie sich nicht entscheiden können, installieren Sie einfach zwei oder mehr Todo-Apps und vergleichen selbst.

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