AV auf mobilen Geräten - Part1: Formate

AV auf mobilen Geräten – Part1: Formate

Von am 29.11.2010

Bei dem Dschungel an Codecs und Containern, die es für Video und Audio derzeit gibt, wird es schwierig den Usern das richtige Format zur Verfügung zu stellen, vor allem wenn die Zielgruppe mit dem Handy auf das Multimediafile zugreifen können soll. Dank HTML5 und dem <video>-Tag könnte es so einfach sein, Videos in Webseiten einzubinden, ohne Flash verwenden zu müssen, mit dem bekanntlich viele Mobilgeräte nichts anfangen können, allen voran Applegeräte. Das Problem an der vermeintlich einfachen Methode des Einbindens mit HTML5 ist ein fehlender Standard.

Da gäbe es zum Beispiel den Container mp4 (auch m4v), der die Videocodecs MPEG-4 oder H.264 und die Audiocodecs AAC oder MP3 verwerten kann. Die Dateiendung alleine gibt also noch nicht Ausschlag darüber, was die Datei genau beinhaltet und ob ein Client damit umgehen kann. Selbst MPEG-4 Codec ist nicht MPEG-4 Codec wie wir noch lernen werden, doch als würden die verschiedenen Formate, die in einem einzigen Container auftreten können, nicht schon reichen, gibt es noch die für Internetvideos Container 3gp, Ogg und WebM. Wichtige Videocodecs wären zum Beispiel MPEG-4, H.263, H.264, VP8 und Theora. Hier wird auch gleich der Grund ersichtlich, warum Container und Codec oft verwechselt oder erst gar nicht unterschieden werden: Manchmal heißt ein Codec wie der Container, in dem er enthalten sein kann (obwohl auch andere Codecs verwendet werden können), wie im Fall von MPEG-4 und außerdem geben die Namen keinen Aufschluss darüber, ob es sich um einen Codec oder einen Container handelt, welcher Codec zu welchem Container gehört, und manchmal nicht einmal Dateiendungen, die eindeutig zu einem Container zuordenbar sind. Das Containerformat Ogg kann beispielsweise die Endungen .ogg, .oga, .ogv, .ogx besitzen. Um jetzt die Verwirrung über die vielen Namen und Zusammenhänge etwas aufzulösen sehen wir uns kurz wichtige Formate im Detail an.

3gp wurde von der Organisation 3GPP spezifiziert und ist ein Container speziell für mobile Endgeräte. 3gp kennt die Audiocodecs AAC und AMR (spezieller Codec für Sprache im Mobilfunkbereich) und die Videocodecs MPEG-4 und H.263 und H.264. Der Codec H.263 wurde ursprünglich für Videokonferenzen entwickelt und hat keine gute Bewegungswiedergabe und auch kein HD wie H.264, dafür sind mit H.263 aber größere Reduktionen die Dateigröße betreffend möglich, was auf mobilen Geräten ein Thema sein kann.

WebM mit dem VP8 Codec wird von Google kostenlos zur Verfügung gestellt. Browserhersteller deren Browser mit dem H.264 Codec umgehen können müssen dafür Lizenzgebühren zahlen, weswegen zum Beispiel Mozilla Firefox anstatt dessen den kostenlosen Theora Codec des Ogg-Containers verwended. Google stellte deshalb eine gute und kostenlose Alternative zum H.264 Codec vor: VP8 – wohl in der Hoffnung, dass sich Browserhersteller auf einen Videostandard einigen können und Googles Videoplattform YouTube nicht jedes Video in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellen muss. Mozilla und Opera unterstützen und verwenden das Format mittlerweile, ob es aber zum Standard taugt, bleibt fraglich, da derzeitige Smartphones nicht die Hardware besitzen problemlos und gut damit umzugehen.

MPEG-4

MPEG-4 ist vor allem als Container weit verbreitet. H.264 wird häufig für qualitativ höherwertige Videos verwendet, Auflösungen im HD-Bereich sind aber nicht notwendig für mobile Geräte und können sogar zu Problemen führen, nicht zuletzt wegen der weit erhöhten Datenmengen. Trotzdem ist es mit einem MPEG-4 Video in einem mp4 Container noch nicht getan, hier muss auch noch auf das Profil geachtet werden! Android versteht beispielsweise nur mp4 Videos, die im Baseline-Profil kodiert sind!

Super

Super! Wie soll man denn da den Überblick behalten? Es gibt einen hilfreichen Videokonverter der bereits Presets für viele mobile Geräte mitbringt, unter anderem auch für die PSP und das iPad. Das Programm heißt Super, und der Name ist Programm wie es in einem Tutorial von netzwelt.de heißt.
Download Super bei chip.de

Fazit

Wer Videos für mobile Geräte erstellen will sollte vorher mit den gängisten Formaten vertraut sein. Das ist garnicht so leicht, den das Format besteht nicht nur aus dem Container, sondern auch aus Codecs (für Audio und Video!) und Profiles dieser Codecs. Da es schwer ist, hier den Überblick zu bewahren, helfen Programme wie Super, die Presets für gängige Geräte mitliefern.

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