Der Sommer steht uns bevor, daher ist es höchst an der Zeit, wieder an das Radfahren oder Laufen zu denken. Und nachdem das Smartphone uns bereits in jeder erdenklichen Alltagssituation begleitet, warum dann auch nicht beim Sport? Dabei ist nicht nur das Smartphone in der Funktion als Musik-Player gemeint, sondern vielmehr als Trainingsgerät, das die sportliche Aktivität mitprotokolliert, sodass man nach dem Sport weiß, welche Leistungen erbracht wurden.

Diesen Trend haben auch Sportartikel-Hersteller erkannt und manche bieten bereits ein recht üppiges Sortiment für sportbegeisterte Smartphone-Besitzer an. So ist es möglich, die Daten die durch einen Pulsmesser, einen Schrittzählen gewonnen werden, auf das Smartphone zu übertragen und die Daten weiterzuverarbeiten. Das Smartphone eignet sich dafür besonders, da es mittlerweile sehr leicht möglich ist, das mobile Endgerät durch Applikationen schnell und einfach zu erweitern.Außerdem kann die Möglichkeit geboten werden, die gewonnenen Daten dann auch auszuwerten und auf einen PC/Mac zu überspielen.
Die folgenden Beispiele von Adidas oder Wahoo Fitness zeigen, dass die Hersteller das Smartphone stark in die Produktpalette einbinden und das auch die soziale Komponente miteingebaut wird. Mehr dazu aber später. Zu allererst soll ein wenig der technische Hintergrund beleuchtet werden, wie die Kommunikation zwischen Smartphone (oder einem zusätzlichen Adapter) und dem Messgerät (Pulsmessgerät, etc …) funktioniert,  den die Beispiele haben eines gemeinsam: sie verwenden das ANT-Protokoll, dass vom Unternehmen Dynastream Innovations Inc stammt, welches im Jahr 2006 ein Tochterunternehmen von Garmin Ltd. wurde. Warum wird das ANT-Protokoll erwähnt? Man muss doch auf ein paar Dinge achten, damit das Smartphone auch im Sport eingesetzt werden kann. Ein wichtiger Faktor ist die Akkulaufzeit: Was ist, wenn eine Radtour mehrere Stunden dauert, der Akku aber schon nach einer halben Stunde in die Knie geht? Der schonende Umgang mit dem Akku hat also oberste Priorität. Und genau hier setzt ANT, eine energiesparende Nahfunktechnik, ähnlich Bluetooth, das im 2,4GHz Band arbeitet, an. Im Wartemodus liegt der Leistungsverbrauch bei wenigen Mikrowatt, im aktiven Zustand beim Senden der Daten oder bei deren Empfang, beträgt der Stromverbrauch eines ANT-Devices, zwischen 10 mA und 20 mA. Die bei ANT-Geräten eingesetzten Knopfbatterien halten mehrere Jahre (Quelle). Trotz der guten Eigenschaften ist ANT+ bei den Handyherstellern nicht wirklich populär. Lediglich in einigen Sony und HTC-Geräten ist ein ANT+ Chip verbaut, dafür gibt es aber auch eine eigene Android- API um mit diesem Chip zu arbeiten. Große Player wie Apple verwenden diese Technik nicht.  Wie die folgenden Beispiele dann zeigen werden, gibt es aber eigene Extensions, die das iPhone um ein ANT+-Modul erweitern können.

Adidas miCoach

Durch die Popularität der sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter gab es in den unterschiedlichsten Branchen Überlegungen, diese Popularität für die eigenen Produkte auszunutzen, also auch hier eine soziale Komponente einzubauen. So entstand bei Adidas miCoach, das Community-Portal und passende Produkte unter diesem Namen vereint. Die Grundidee, Trainingsdaten aufzuzeichnen hat sich wenig verändert, hinzu kommt aber, diese Daten dann mit anderen Personen zu teilen und eine Art Wettbewerb auszutragen. So zeichnet etwa das Produkt SPEED_CELL™ , ein kleiner Clip, der am Schuh befestigt wird, Bewegungen im 360 Grad Raum, die zurückgelegte Strecke in km, die maximale Geschwindigkeit und die gesamte Trainingszeit auf. Über miCoach CONNECT, einem Adapter für iPhone und iPod, ist es möglich, die gesammelten Daten auf das eigene Smartphone zu überspielen und mit der miCoach MOBILE APP dann auszuwerten. In der miCoach FOOTBALL APP sammelt man zusätzlich dann noch für die erreichten Leistungen Punkte. Die App ist zusätzlich ein Game, wobei der eigene Spieler mit den gesammelten Leistungsdaten bestückt wird und dementsprechend dann im Spiel spielt. Selbstverständlich können die Ergebnisse dann auch auf Facebook veröffentlicht werden. Zusätzlich zum SPEED_CELL™ gibt es auch andere Produkte wie einen Herzfrequenzmesser. Wer also etwas Kleingeld hat und viel Sport betreibt, ist das sicher eine interessante Variante, eigene Trainingsdaten zu sammeln und auszuwerten.

Wahoo Fitness

Wahoo Fitness ist ein Sportartikel-Hersteller, der dem Smartphone eine zentrale Rolle im Sport zuschreibt. So werden etwa fürs Radfahren eigene Halterungen für das iPhone verkauft, das Smartphone ersetzt also dadurch den Bike-Computer. Außerdem wird auch ein ANT+ iPhone-Adapter, der ebenfalls mit Geräten wie einem Herfrequenzmesser kommunizieren und Daten übertragen kann, verkauft. Weiters werden eine ganze Reihe von Apps für den sportlichen Gebrauch angeboten. So sind hier Apps für Laufen oder Radfahren im Angebot, die per GPS die zurückgelegte Strecke sowie zahlreiche andere Daten aufzeichnen.

Die kostenlose Alternative

Für alle Hobbysportler, die sich oben genannte Beispiele Produkte nicht leisten wollen, gibt eine ganz nette native Applikation für iOS, Android, Windows Phone und Blackberry Geräte, die noch dazu aus Österreich kommt: runtastic. Die Applikation kommt ohne speziellen Erweiterungen aus, was natürlich nicht die genauen Werte aufzeichnen kann, jedoch trotzdem interessant, zumal das Interface sehr ansprechend ist und auch viele soziale Features enthält. So kann man etwa von Freunden angefeuert werden, außerdem lassen sich die gewonnenen Daten teilen.

Der Sommer kann also kommen, Testberichte der genannten Beispiele werden folgen und hier auf diesem Blog veröffentlicht!