Immer noch Online? Oder surfst du schon Offline?
Von Kerstin Blumenstein am 31.03.2012
Was ist das iPhone ohne Internet? Ein ganz “normales” Telefon? Was kann man offline noch damit anfangen in unserer Online-Welt?
Spätestens wenn man mit Tablett und Smartphone ins Ausland verreist, unterliegen die Geräte (und auch der Smartphone-Junkie selbst) angesichts der noch immer heftigen Roamingkosten einem Offline-Härtetest.
In meinem Fall war ich vor kurzem in Deutschland und habe den Härtetestversuch unternommen: “Komme ich mit österreichischem iPad und iPhone sowie mit der Bahn in Deutschland ohne Roamingkosten aus?”
Mein Tripp ging zuerst zur Familie ins Herz von Deutschland und abschließend noch ein paar Tage nach Hamburg.
Wie heißt es so schön: Gute Vorbereitung ist das halbe Leben. Ich wusste ja nicht, wann ich das nächste Mal in den Online-Genuss komme. Also den Hamburg Reiseführer und City Maps 2Go mit den entsprechenden Karten aufs Gerät – natürlich auch ein paar Spiele, alle anzuführen, würde wohl zu weit führen. Aber Monopoly ist es Wert, erwähnt zu werden.
Es versteht sich von selbst, dass man, solange man online ist, an alles Mögliche, was man offline benötigen könnte, denken sollte. Oder man sucht sich so ein tolles Hotel wie das Stella Maris in Hamburg aus, wo gratis WLAN zur Verfügung steht. Ich muss also an der Stelle schon mal zugeben, dass ich nach einer Woche Abstinenz in geringen Dosen online sein konnte.
Ein Tipp wäre auch McDonalds. Da aber braucht man, um in den Genuss einer Stunde gratis surfen zu kommen, eine deutsche Handynummer, die ich selbst dieses Mal nicht mit bei hatte. Das war also nix.
Facebook heißt es erstmal ade zu sagen, Mails ebenso.
Zum Glück funktionieren viele (aber leider nicht alle) Spiele offline. Geschenke an Freunde schicken geht natürlich nicht und meine Erfolge über Facebook oder Twitter kundtun, kann ich auch nicht. Nicht, dass ich das jemals getan hätte…
Die Hamburg City App ist extrem nützlich. Die GPS-Positionierung dauert merkbar länger, aber sie sagt mir dann doch, wo ich mich befinde und so find ich auch offline immer zurück zum Hotel. Mit dabei auch alle U- und S-Bahn-Haltestellen. Ein Hinweis: Die App “Karten” ist aufgrund der nicht vorhandenen Offline-Funktionalität keine Alternative 😉
Aber ich habe trotzdem den Härtetest nicht bestanden, denn… widerstehen konnte ich nicht bei der Rückfahrt. Am Bahnhof Hamburg schienen irgendwie alle Züge Verspätung zu haben und wie sich zum Schluss herausstellte, waren die Informationen über die DB-App sicherer als die der Zugbegleiter – sofern sie überhaupt irgendetwas gesagt haben. Unser Anschlusszug in Würzburg hatte natürlich keine Verspätung. Aber wir aus Hamburg – 1 Stunde und 20 Minuten. Da wünschte man sich doch, dass die Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn ein entsprechendes Gerät mit der DB-App dabei hätten. Dann hätte ich nicht die Roamingkosten in Kauf nehmen müssen. Ok zugegeben: Die Kosten waren schon vor dem Gespräch mit dem besagten Zugbegleiter entstanden.
Wie ihr dem Post entnehmen könnt, wird das iPhone (und vermutlich auch andere Smartphones, mir fehlen da aber die Vergleiche) mit abgeschaltetem Daten-Roaming nicht zum “ganz normalen” Telefon. Der Akku hält aber in jedem Fall länger, sofern man nicht vergisst, die App mit der GPS-Positionierung zu beenden. Natürlich – Telefonieren geht, wenn man da wieder die Roamingkosten beachtet. Siri nicht. Es erinnert auch immer noch an Termine. Richtig aber nur, sofern man die aktuelle Version seines Kalenders gesynct hat.
Und warum das alles hier?
In den nächsten Monaten werde ich mich im Zuge meiner Diplomarbeit mit dem Thema Datensynchronisierung für mobile Informationssysteme mit dem Hintergrund einer Offline-Nutzung beschäftigen. Deshalb wollte ich ausprobieren, wie es ist offline zu sein. Mit Hilfe des zukünftigen HTML-Standards HTML5 ist es leicht möglich auch Webanwendungen offlinefähig zu machen. Dabei fällt mir auf, dass ich bewusst bisher keine Webanwendungen auf dem Smartphone nutze, die offlinefähig ist. Hoffen wir mal, dass sich das im Laufe meiner Diplomarbeit ändern wird. Ich werde euch auf diesem Blog auf dem Laufenden halten – unter dem Tag: Offline.
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